Fastenandacht zum neuen Misereor Hungertuch "Was ist uns heilig?"

Beginnt am 05. März 2023 18:30

Ort: Pfarrkirche St. Vitus Sailauf


Fastenandacht am Sonntag, 5. März um 18:30 Uhr in St. Vitus zum neuen Misereor Hungertuch.
Gebete, Lieder, Orgelmeditationen und Texte erschließen die Bildaussage des Hungertuches von Emeka Udemba aus Nigeria, das seit Aschermittwoch in der Pfarrkirche St. Vitus in Sailauf zu sehen ist. Titel: „Was ist uns heilig?“ Herzliche Einladung!

Die Misereor-Hungertücher als Schaubilder des Glaubens

Das Hungertuch ist ein zentraler Bestandteil der Misereor-Fastenaktion. Misereor hat 1976 die Tradition der Hungertücher wieder aufgegriffen. Alle zwei Jahre wird ein neues Bild von Künstlerinnen und Künstlern gestaltet.

Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Misereor-Hungertücher in vielen christlichen Kirchen und weltweit zu einem festen Bestandteil der Fastenzeit. Sie geben mit ihrer eindrucksvollen Bildsprache Zeugnis von der Solidarität mit den Armen, Schwachen und Ausgegrenzten und sind immer auch Anfrage an unser Christsein und unseren Lebensstil.

Misereor Hungertuch 2023 2024 Emeka Udemba web

https://fastenaktion.misereor.de/hungertuch?_ga=2.231027231.1252482387.1677093957-871282584.1644869828

Das neue Misereor Hungertuch 2023_2024 von Emeka Udemba.

"WAS IST UNS HEILIG?"

Klima, Kriege, Pandemien: Die komplexen Multikrisen unserer Tage führen uns vor Augen, wo die Schwachstellen unserer politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen liegen. Auch wenn Krisen immer verzahnter werden und sich gegenseitig verstärken, ist und bleibt die Klimaveränderung die fundamentale Frage unseres Überlebens.

Dieses Szenario zielt mitten in das Hungertuch von Emeka Udemba. Sein farbenstarkes Bild ist als Collage aus vielen Schichten ausgerissener Zeitungsschnipsel, Kleber und Acryl aufgebaut: Nachrichten, Infos, Fakten, Fakes - Schicht um Schicht reißt und klebt der Künstler diese Fragmente und komponiert aus ihnen etwas Neues.

In einen freien rötlichen Raum ohne Horizont hineingesetzt, ragen zwei Unterarm- und Hand-Paare offen in die Fläche hinein: Form und Farbe nach gehören sie zu einem dunkelhäutigen Mann und einer weißen Frau, Ihre Hände berühren gemeinsam sachte die Erdkugel, die sie gemeinsam halten, ihr aber auch Spielraum lassen. Die Kugel bleibt in der Schwebe von Halten und Loslassen, Schutz und Preisgabe. Rollt die Kugel im nächsten Moment nach links unten in den roten aufgeheizten Raum hinein? Wird sie kippen wie unser Klima? Die Erdkugel, gute Schöpfung und Heimatplanet oder Spielball verschiedener Interessen?

„Vom Anfang“ lesen wir im Zentrum des Hungertuchs. Lassen wir uns zurück zu diesem Anfang führen: Von Schöpfung zu sprechen ist mehr, als nur Natur zu meinen. Es hat mit einem Plan der Liebe Gottes zu tun, in dem jedes Geschöpf einen Wert besitzt und nicht verfügbar ist.  

Was ist uns noch heilig?
Was ist unverfügbar?
Was tasten wir nicht an?
Was ist uns das Leben wert?

Diese Fragen laden ein, das Bild miteinander zu entdecken und so Teil einer neuen, weltumspannenden Schöpfungs-Erzählung zu werden.

Foto: Härtl, Misereor

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