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Die Kiliani-Wallfahrtswoche 2013 ist eröffnet. Bei einer festlichen Prozession am Samstagabend, 6. Juli, wurden die Schädelreliquien der heiligen Bistumspatrone Kilian, Kolonat und Totnan in einem kostbaren Schrein von der Pfarrkirche Sankt Burkard über die Alte Mainbrücke in den Kiliansdom getragen.

„Die Kiliani-Wallfahrt gehört zu den Höhepunkten unseres kirchlichen Jahres in Würzburg", betonte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann bei der Eröffnung. Die Festwoche steht unter dem biblischen Motto „Dein Angesicht, Herr, will ich suchen" und erinnert heuer besonders an den vor 100 Jahren geborenen Julius Kardinal Döpfner.

Die Eröffnung der Kiliani-Wallfahrtswoche begann mit einer Statio in der Pfarrkirche Sankt Burkard am Fuß der Festung Marienberg. Nach der Statio begleitete Bischof Hofmann zusammen mit Dompropst Weihbischof Ulrich Boom, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, Mitgliedern des Domkapitels und der Ritterorden, Vertretern des Diözesanrats sowie Gläubigen aus dem Stadtdekanat Würzburg die Häupter der Frankenapostel zum Dom. Dort feierte er zusammen mit den Gläubigen eine Vesper.

 vergrößernReliquienprozession zur Eröffnung der Kiliani-Wallfahrt 2013 über die Alte Mainbrücke in Würzburg Susanne Mahlmeister

 „Der heilige Kilian ist nicht nur das Herz Würzburgs, sondern ihm verdanken sich gleichsam auch die Stadt und das Bistum Würzburg", sagte der Bischof in seiner Predigt zu den rund 700 Gläubigen. Kilian und seine Gefährten seien im siebten Jahrhundert von ihrer Insel auf das Festland gereist, hätten Familie, Freunde und Heimat verlassen, die eigenen Interessen zurückgestellt und ihr ganzes Leben dem missionarischen Auftrag untergeordnet. „Sie haben persönliches Wohlergehen aufgeopfert und im Vertrauen auf Gottes Liebe alles gewagt. Sie haben schließlich ihr Leben für das Leben der ihnen Anvertrauten hingegeben."

Die Reliquien der Heiligen hielten – wie die Gebeine aller Heiligen – bleibend die Frage nach dem Wohin des Menschen wach, sagte Bischof Hofmann in seiner Predigt weiter. Ihre Gebeine seien ein unvergleichlich wertvoller Schatz, denn „sie verweisen greifbar auf die für uns noch ausstehende Neuschöpfung". Bisher hätten die Reliquien von Kilian, Kolonat und Totnan alle Zeiten, Moden und politische Umbrüche überdauert. Ihre Verehrung ist nach den Worten des Bischofs seit dem 19. Jahrhundert sogar nochmals nach dem Verlust der Eigenstaatlichkeit durch die Säkularisation angewachsen.

 vergrößernVesper mit Bischof Friedhelm im Würzburger Dom zum Auftakt der Kiliani Walfahrtswoche 2013 Susanne Mahlmeister

 „In der Schreckenszeit des Nationalsozialismus halfen sie bei der Identitätsstiftung der Christen mit zum Widerstand." Das öffentliche Bekenntnis und der damit sichtbare Verweis auf die Wurzeln des christlichen Glaubens im Frankenland würden heute vielleicht auch anderen helfen, sich neu dieses großen Geschenkes bewusst zu werden und das Antlitz des Herrn zu suchen, unterstrich der Bischof. Bernhard Schweßinger (POW)

Bei warmem Sommerwetter trafen sich die Besucher im Anschluss an die Vesper auf dem Kiliansplatz zur Begegnung. Einen Tag später, am Kilianisonntag, dem 7. Juli feierte der Bischof einen festlichen Pontifikalgottesdienst im vollbesetzten Dom. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Würzburger Domsingknaben, der Domchor, das Bläserensemble unter der Leitung von Alexander Rüth und Dominik Tremel. Die Orgel spielte Domorganist Prof. Stefan Schmidt. Erstmals fand auch nach diesem Hochamt eine Begegnung auf dem Kiliansplatz statt. Bei hellem Sonnenschein konnte man miteinander ins Gespräch kommen.

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