PG Vorspessart
Bitttage – Am Dienstagabend, dem 15. Mai 2012 machte sich die Feldkahler Bittprozession auf den Weg nach Rottenberg.

Zusammen mit Pfarrer Schüller zogen die ca. 20 Gläubigen zu Liedern und Gebeten durch die grünende Flur. Messdienerinnen und Messdiener bildeten Spitze und Ende der Prozession, die am Abend in die Rottenberger St. Antoniuskirche einzog. Dort feierte man ein Bittamt und betete für das gute Gedeihen der Feldfrüchte, um Segen für die menschliche Arbeit und in vielen weiteren Anliegen.

Hintergrund: Bittage

Die drei Tage vor Christi Himmelfahrt werden liturgisch als „Bitt-Tage“ gestaltet. Es geht in den Andachten und Prozessionen um gedeihliches Wetter für eine gute Ernte. Diese Tradition wird heute noch im ländlichen Raum gepflegt. Die Menschen beten, dass Gott Seine segnende Hand schützend über Wald und Flur halte, damit die Bauern im Herbst die Früchte ihrer Arbeit ernten können.

Die Gottesdienste an den Bitt-Tage sollen aber deutlich machen, dass der Mensch in „Schöpfungsmitverantwortung“ die Natur nutzen soll. Ja, nutzen, denn sie ist für uns da. Doch ohne sie auszubeuten, denn das hieße, sie für kommende Generationen in ihrer Nutzbarkeit zu gefährden. „Nachhaltigkeit“ ist das Konzept, das in der Naturnutzung zentral sein sollte.

Die Gottesdienste an den Bitt-Tagen erinnern zudem daran, dass der Mensch bei allem, was er in der Welt tut, in Gottes Hand geborgen ist, auf Gottes Gnade setzen, mit Gottes Hilfe rechnen darf. Das gilt nicht nur für die Landwirtschaft, sondern für jede Arbeit. So dürfen sich auch die Städter, die in Industriebetrieben, Verwaltungsgebäuden und Dienstleistungsunternehmen beschäftigt sind, mit einbezogen fühlen in das Bittgebet der Kirche.

Beten wir also in diesen Tagen – neben den persönlichen Anliegen – um gutes Wetter für eine gute Ernte, um Arbeit mit fairer Entlohnung für alle. Die Tatsache, dass die Bitt-Tage in den Marienmonat Mai fallen, mag uns daran erinnern, dass wir uns mit diesen Anliegen vertrauensvoll an die Gottesmutter wenden können: Bitt’ Gott für uns, Maria!

Quelle: zeitzubeten.org

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