PG Vorspessart
In einem stillen und nachdenklichen Gottesdienst gedachten die Feldkahler Christen zusammen mit Vikar Tomy Cherukara des Leidens und Sterbens Jesu Christi.

Die Kar- und Ostertage feierten wir Christen als Bild unseres Lebens, führte der Vikar in seiner Predigt aus: Es gehe darum, uns selber darin wieder zu erkennen. Deswegen gehöre in die Feier dieser Tage das Gedächtnis nicht nur des Leidens Jesu, sondern des Leidens aller Menschen damals und heute. Wörtlich sagte er: „Wir können das Leiden der Menschen nicht verstehen oder deuten. Wir fragen uns wohl: Was ist das für ein Gott, der das Leiden duldet, es wie ohnmächtig hinnimmt? Ist das Leid der Unschuldigen, der vielen, die verhungern oder Opfer der Kriege und Unterdrückung werden, nicht die Widerlegung eines guten Gottes?“

Auch Jesus habe das Kreuz nicht gesucht, aber er sei dem Kreuz nicht ausgewichen, als es ihm als Konsequenz seines Handelns und Redens auferlegt wurde. In Jesu Schrei nach Gott seien die Schreie der ganzen Menschheit versammelt, die dem ihnen zugefügten Leid nicht ausweichen können. So liege die Mitte des Karfreitags im Mitleiden und der Solidarität im Leiden. „Keiner schreit mehr allein, Jesus schreit mit ihm und leidet alles Leiden mit“ so der Vikar.

Letztlich schreie Gott selbst in allem Leiden der Menschen sein „Warum? Warum sind die Menschen so? Warum leben sie nicht aus der geschenkten Liebe? Warum stört die gelebte Liebe Jesu die Macht und die Ordnung der Menschen? Gott steht auf der Seite der Opfer.“

Trotz aller Verletzungen und Ängste, dürften wir Christen uns nicht im Glauben erschüttern lassen. Gott gebe die Kraft, das Leiden nicht einfach hinzunehmen, sondern es zu überwinden, wo es möglich ist; es aber auch zu tragen, wo es uns auferlegt ist, ohne darin unterzugehen, sagte der Vikar. „So feiern wir mitten im Karfreitag auch unsere Hoffnung auf Leben.“

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