PG Vorspessart
Firmung 2015 – Am Mittwoch, 22.07.2015 spendete Weihbischof Ulrich Boom 36 Jugendlichen der Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart in der St. Antoniuskirche zu Rottenberg das Sakrament der Firmung. Mit Gemeindereferentin Maria Fries und jungen Firmbegleitern hatten sie sich monatelang darauf vorbereitet.

Bis auf den letzten Platz gefüllt war St. Antonius an diesem heißen Vormittag. So blieben die Türen offen stehen und die Klänge der modernen Lieder waren bis nach draußen auf den festlich geflaggten Kirchplatz zu hören. „Komm, Heilger Geist mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft!“ hieß es da beispielsweise.

In seiner Predigt, die Weihbischof Boom wie immer ohne Mikrofon in seiner sonoren Stimme vortrug, machte er seine Zuhörer auf den heutigen Gedenktag der heiligen Maria von Magdala aufmerksam. Wie das vorgetragene Johannesevangelium berichtet, war sie die erste Zeugin der Auferstehung Jesu. Als er ihr erschien, hielt sie ihn zunächst für den Gärtner. Dann rief er sie bei ihrem Namen, worauf sie ihn erkannte. (Joh. 20,11-18)

 vergrößernFirmung am 22.07.2015 in St. Antonius Rottenberg mit Weihbischof Ulrich Boom Susanne Mahlmeister

Bei Maria von Magdala kämen alle Höhen und Tiefen unseres Menschseins vor, sagte der Weihbischof: Sie habe sich von Jesus geliebt und angenommen gefühlt, so sei sie auch selbst zur tiefen Liebe fähig gewesen. Die zunächst unendliche Trauer über Jesu Tod habe sich in Freude verwandelt, die sie mit den anderen Jüngern geteilt habe. Er rief die Jugendlichen dazu auf, sich ebenfalls von Gott geliebt und getragen zu fühlen und den Glauben in die Welt hinaus zu tragen: „Wer an das ewige Leben bei Gott glaubt, bekommt als Christ eine ganz andere Freiheit geschenkt. In diesem Sinne kann uns Maria von Magdala auch heute eine gute Begleiterin sein.“

Jesus spreche auch uns mit Namen an, genauso wie Maria damals im Garten: „In eurem Namen verbirgt sich eure Lebensgeschichte, die entdeckt werden will. Eure Eltern haben sich viele Gedanken dazu gemacht.“

 vergrößernAufsatz eines Beichtstuhles mit dem Bildnis derheiligen Maria Magdalena an der Emporenwand in St. Antonius Rottenberg Susanne Mahlmeister

Oft werde Maria auch mit der Sünderin in der Bibel gleichgesetzt, erklärte Boom. Sünde bedeute, sich absondern von Gott. „Doch es tut gut zu wissen, dass Gott und auch trotz unserer Fehler und Schwächen liebt. Es tut gut, zur Gemeinschaft der Christen zu gehören und darauf zu vertrauen, dass Gott immer bei uns ist. Das macht uns stark. Dazu schenkt er uns seinen Heiligen Geist! Daher habt ihr euch ein passendes Motto für die Firmung ausgesucht: „Einfach clever – Christ sein!“

Die Erneuerung des Taufversprechens legten die Firmlinge im Anschluss an die Predigt ab, dann sangen sie zum Glaubensbekenntnis „Fest soll mein Taufbund immer stehn!“ (GL 846). Zur Spendung des Firmsakramentes traten sie einzeln nach vorne, nannten ihren Namen und wurden mit Chrisamöl gesalbt. „Sei besiegelt mit der Gabe des Heiligen Geistes!“ Jeder und jedem legte Weihbischof Boom, der seinen modernen Bischofsstab bei sich trug,  die Hand auf und ermunterte sie noch mit freundlichen Worten. „Das Sakrament richtet auf, wo wir schwach sind. Gottes Geist wirkt in allen Bereichen unseres Lebens.“

 vergrößernFirmung am 22.07.2015 in St. Antonius Rottenberg mit Weihbischof Ulrich Boom Susanne Mahlmeister

Den schönen fast zweistündigen Gottesdienst zelebrierten Weihbischof Ulrich Boom und Pfarrer Uwe Schüller gemeinsam. Die Jugendlichen hatten zusammen mit Gemeindereferentin Maria Fries Kyrierufe, Fürbitten und Dankesworte vorbereitet.  Zur musikalischen Gestaltung fand sich eine Gruppe Eltern zusammen und sang schwungvolle Lieder abwechselnd zur Orgel (Susanne Kuhn), Gitarre (Melanie Staab), Keyboard (Bernd Steigerwald), Querflöte und Cajon.

Inzwischen war die Sonne hoch über die Kirche gestiegen und brannte heiß auf den Kirchenvorplatz hinunter. Viele freuten sich über die Gelegenheit, mit dem Bischof persönlich zu sprechen und ein Erinnerungsfoto zu schießen.

„Wir haben Gottes Spuren festgestellt auf unsern Menschenstraßen, Liebe und Wärme in der kalten Welt, Hoffnung, die wir längst vergaßen. Zeichen und Wunder haben wir gesehn in längst vergangnen Tagen. Gott wird auch unsre Wege gehen, uns durch das Leben tragen.“ (GL 821)

 

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