PG Vorspessart
Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel – Ein Hochamt mit Kräuterweihe feierte die Feldkahler Kirchengemeinde am Hochfest Mariä Himmelfahrt, dem 15. August 2012.

Gut besucht war die St. Nepomuk-Kirche an diesem Marienfesttag. Der Marienaltar auf der linken Seite war mit Sommerblumen besonders schön geschmückt worden.

In seiner Ansprache zitierte Pfarrer Schüller den bekannten Ausspruch „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“, der in aussichtslos erscheinenden Lebenslagen oft Verwendung findet. Der Mensch klammere sich an die Hoffnung wie an einen letzten Strohhalm.

Der Festtag Mariä Himmelfahrt hingegen offenbare uns Christen die letztgültige Hoffnung. Was Maria erfahren habe, sei weit mehr als ein letzter Strohhalm gewesen, sagte der Pfarrer. Ihr unerschütterlicher Glaube an Gott sei der tragende Grund ihres Lebens gewesen, der sie allem Irdischen enthoben habe. „Gott nahm sie mit Leib und Seele, mit allem, was sie ausmachte in den Himmel auf. Sie ist in Liebe angenommen und dort angekommen, wo sie hingehört, ganz nah bei Gott.“

vergrößernHochfest Mariä Himmelfahrt am 15. 08. 2012 in Feldkahl: Stickerei auf dem historischen Mariengewand, das neu restauriert wurde Christian Seitz

Für uns Christen bedeute das ein Anlass zu Freude und Dankbarkeit, denn „Maria ist uns vorausgegangen und ebnet uns den Weg zu dem Ziel, das uns allen verheißen ist.“ Pfarrer Schüller bezeichnete den Mariä-Himmelfahrtstag als Fest unseres Glaubens und unserer Hoffnung, die am Ende nicht stirbt, sondern Erfüllung erfährt.

Zu Beginn der Messfeier segnete Pfarrer Schüller ein Marien-Messgewand aus dem Fundus der Kuratie Feldkahl. Die sog. „Bassgeige“ aus dem 19. Jahrhundert war im Laufe der Zeit unansehnlich geworden. In der Werkstatt des Klosters Himmelspforten ließ er die Stickereien, Borten und Applikationen sorgfältig restaurieren, so dass die Motive auf dem weißen Brokat wieder wunderschön zum Leuchten kommen: In der Mitte Maria in blauem Gewand, umgeben von floralen Ranken aus Rosen und Lilien, bekrönt vom Heiligen Geist in Gestalt einer Taube, stehend auf einer Mondsichel. Ein Kreuz aus goldfarbener Borte fasst die Stickerei ein. Auch das gesamte Gewand ist mit Goldborte umsäumt.

Die Gläubigen hatten in Feld und Garten Kräuterbüschel gepflückt und in die Kirche mitgebracht. Sie wurden am Ende der Messe geweiht. Die Weihe der Kräuter und Blumen gründet sich der Überlieferung nach auf die Erzählungen der Jünger Jesu: Als sie ihr Grab öffneten, fanden sie an Stelle ihres Leichnams nur noch blühende Rosen und Lilien vor und nahmen einen wundervollen Blüten- und Kräuterduft wahr. Die Kräuterbüschel werden zu Hause aufgehängt und sollen Anwesen und Bewohner das Jahr über Segen bringen.

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