PG Vorspessart

Unter diesem Leitwort stand das berührende Adventskonzert des Süddeutschen Kammerchores unter der Leitung von Gerhard Jenemann am 17. Dezember 2023 in der St. Vitus-Kirche in Sailauf. Die englische Orgel spielte Stephan Adam.

Am Nachmittag des dritten Adventssonntags bezauberten die 29 Sängerinnen und Sänger des Süddeutschen Kammerchores die zahlreich gekommenen Gäste, die sich gerne auf das nahe Weihnachtsfest einstimmen ließen.

Das Konzert war von Schmerlenbach nach Sailauf verlegt worden. Es ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Tagungszentrums Schmerlenbach und des Arbeitskreises Schmerlenbacher Konzerte.

Das hochkarätige Programm zog die Zuhörerinnen und Zuhörer in seinen Bann. Im ersten Teil brachte der gemischte Chor neun Stücke verschiedener Komponisten vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu Gehör, wobei die mehrstimmigen Chorsätze ein wunderbares Klangerlebnis boten. So zum Beispiel „Hodie Christus natus est“ von Jan Pieterszoon Sweelinck oder auch „O nata lux“ und „O magnum mysterium“ des zeitgenössischen Komponisten Morten Lauridsen, in denen der Chor fünf- bzw. siebenstimmig a cappella sang und sich dabei im Kirchenraum verteilte.


Ensemblemitglied Lili König trug temperamentvoll und einfühlsam die Erzählung von Kurt Tucholsky „Gefühle nach dem Kalender“ vor.  Sopranistin Johanna Münstermann erfreute das Publikum von der Empore aus mit Bachs „Ich steh‘ an deiner Krippen hier“  und zwei weiteren Liedern aus „Schemellis Gesangbuch“, abwechslungsreich begleitet von Stephan Adam.

Der Organist aus Theilheim brachte in drei Choralvorspielen von Max Reger die Klangmöglichkeiten der englischen Orgel (Harrison & Harrison 1902) voll zur Geltung, etwa bei „Wachet auf, ruft uns die Stimme und „Macht hoch die Tür“. Zum Stück „Vom Himmel hoch da komm ich her“ ließ er einen von ihm selbst verfassten Orgelsatz erklingen.


Gute Tradition bei Adventskonzerten des Süddeutschen Kammerchores ist die Einbeziehung des Publikums im letzten Teil: So waren alle eingeladen, bei sechs Liedern mitzusingen: mal abwechselnd mit dem Chor, mal gemeinsam. So erfüllten zahlreiche Stimmen mit „Alle Jahre wieder“, „Kommet, ihr Hirten“, „Adeste Fideles“ und anderen den adventlich geschmückten und beleuchteten Kirchenraum von St. Vitus. Hier kam die gute Akustik des spätbarocken Kirchenbaus einmal mehr zum Tragen.

Nach eineinhalb Stunden Advents- und Weihnachtsmusik auf höchstem Niveau und zwei Zugaben bedachten die Besucherinnen und Besucher die Musikerinnen und Musiker mit einem lang anhaltenden, herzlichen Applaus. Ihre Melodien werden noch lange nachklingen.

Text und Fotos. Susanne Mahlmeister

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