PG Vorspessart
Strukturreform im Bistum Würzburg – Im Bistum Würzburg zerbrechen sich die Verantwortlichen derzeit den Kopf, wie die Pastoral der Zukunft aussehen soll. Wird es angesichts des Priestermangels bald noch größere Pfarreiengemeinschaften geben? Die Verunsicherung ist groß. Generalvikar Keßler kommt heute zu Besuch nach Sailauf.

Was wir bereits geahnt haben, könnte schon bald Wirklichkeit werden: Unsere bisherigen Pfarreiengemeinschaften werden demnächst zu noch größeren Einheiten, sogenannten pastoralen Räumen zusammengefasst. So ähnlich gab es das schon in der Vergangenheit, als zur Urpfarrei Sailauf 14 Dörfer zählten. Die Mitchristen mussten für den Kirch- oder Friedhofsgang oftmals lange Fußmärsche auf sich nehmen.

Aus gut unterrichteten Kirchenkreisen verlautete, dass Bischof Friedhelm und seine Beratergremien bei der Suche nach tragfähigen Konzepten im Würzburger Diözesanarchiv fündig geworden sind. Dort lagert das Sailaufer Pfarrarchiv und gibt Aufschluss über die Organisationsstruktur im 15. Jahrhundert.

 vergrößernGeneralvikar Thomas Keßler Markus Hauck (POW)

Da die Kirche in großen Zeitspannen denkt, kann man davon ausgehen, dass sie Erfahrungen aus ihrer Vergangenheit für die Zukunft nutzbar macht. Generalvikar Thomas Keßler ist es wichtig, dass die Menschen vor Ort informiert und in die Überlegungen einbezogen werden. Deshalb reiste er im vergangenen Jahr durch alle Dekanate, um mit den verantwortlichen kirchlichen Gremien zu diskutieren.

In diesem Jahr will Keßler die Diskussion auf Basis der Ortskirchen weiter führen. Jeder Katholik, dem seine Kirche am Herzen liegt, ist aufgerufen, sich aktiv mit seinen Ideen und Begabungen einzubringen.

Gelegenheit dazu gibt es am heutigen Samstag auf dem Sailaufer Kirchplatz: Unter dem Leitwort „Don’t worry – be hopeful“ beginnt um 10:00 Uhr ein Event unserer Pfarreiengemeinschaft mit zahlreichen Infoständen von Verbänden und Gruppierungen, wechselndem Musikprogramm, einer Podiumsdiskussion und Freiluftgottesdienst mit Generalvikar Thomas Keßler.

 vergrößernDer Auferstehungsplatz harrt der Dinge, die da kommen. Susanne Mahlmeister

Das sonnige Frühlingswetter lädt zum Verweilen auf der weiträumigen Schotterfläche des Platzes auf halber Höhe des Kirchbergs ein. Die Besucher erwartet ein vielfältiges Buffet mit kulinarischen Köstlichkeiten – allerdings wegen der Fastenzeit nur in kleinen Häppchen. Für Stimmung sorgen die Emoticons, die mit ihren fröhlichen Verkleidungen bereits beim Ascheberger Fastnachtsumzug Erheiterung auslösten. Sie werden an diesem Tag zu verhindern wissen, dass die Mitchristen aufgrund nicht endender Strukturdebatten in depressives Grübeln verfallen.

Im benachbarten Alten Pfarrhaus liegen Unterschriftenlisten aus. Die Bistumsleitung fragt darin die Gläubigen unserer PG, welches Organisationsmodell sie für die Zukunft favorisieren: Das „Modell Sailaufer Urpfarrei“, die Aufteilung nach Laufach bzw. Hösbach, was eine Scheidung unserer PG bedeuten würde oder gleich den großen Zusammenschluss mit den Gemeinden des Spessarts. Letzteres brächte den Vorteil, sich aus dem Glauben heraus in die Nationalparkdiskussion einzuklinken.

Zu den Klängen der bekannten Jazzpianistin Susi Weiss, der die Gemeinde Sailauf das alte Klavier des Bürgerzentrums zur Verfügung stellt, wird Pfarrer Schüller ab 11:00 Uhr den Gästen Schoppen zum Sonderpreis von drei Euro der Lage „Würzburger Pfaffenberg“ ausschenken – ein weiterer Beitrag zur Stimmungsaufhellung.

„Die Verkündigung der Frohen Botschaft eines liebenden Gottes muss neue, kreative Wege einschlagen, wenn sie die modernen Menschen heute erreichen will. Die Freude am Glauben soll an erster Stelle stehen“, sind sich Pfarrer und Generalvikar einig, die ab 14:00 Uhr den Freiluftgottesdienst zelebrieren werden.

Sie haben eine Ideenbox anfertigen lassen, in die alle Mitchristen, auch die der Kirche ferner stehenden, ihre aprilfrischen Vorschläge zur Belebung der Kirche vor Ort einwerfen können. Die zündendsten Ideen fließen dann in den weiteren Planungsprozess der Diözese ein. Wann dieser seinen Abschluss findet, ist derzeit noch unklar.

Wir hoffen auf rege Beteiligung, das lebhafte Wehen des Heiligen Geistes und das Beste für die Zukunft!

G. Schwindelt,  Pfarrgemeinderat Sailauf

 

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