PG Vorspessart
5. Sonntag im Jahreskreis – Nach Kräften die Frohe Botschaft neu zu den Menschen zu tragen – dazu rief Pfarrer Uwe Schüller seine Zuhörer in den Predigten am vergangenen Wochenende auf: „Wir sind keine Totengräber und Nachlassverwalter, sondern können im Neuen eine Chance der Bereicherung sehen.“

Neuerungen und Veränderungen wird es in unseren Pfarrgemeinden zweifellos geben. Das 5. Bestehen der Pfarreiengemeinschaft „St. Vitus im Vorspessart“ biete Anlass, über neue Wege des Zusammenwachsens und Zusammenwirkens nachzudenken. Darauf wies der Pfarrer, der seit eineinhalb Jahren allein für die Seelsorge in den vier Gemeinden zuständig ist, hin. Ihm unterstützend zur Seite steht Gemeindereferentin Maria Fries und ehrenamtlich Tätige.

„Vieles ist auf einem guten Weg in unserer Pfarreiengemeinschaft“, lobte der Seelsorger und nannte als Beispiele die neu eingeführte Taufkatechese, Wortgottesfeiern und die Kinderwallfahrt. Weitere Neuerungen stünden an, über die nachgedacht werden müsse. Dabei warnte er Haupt- und Ehrenamtliche davor, die Pfarrangehörigen „zu überfahren und zu überfordern.“ Es brauche Mut, Geduld und Überzeugungskraft mit langem Atem: „Wir müssen Möglichkeiten finden, die Frohe Botschaft neu zu den Menschen zu tragen – nach Kräften, mit den uns eigenen Mitteln. Es nutze angesichts des Priestermangels und Glaubensschwundes nichts, nostalgisch auf die sogenannte „gute alte Zeit“ zurückzublicken, sondern gemeinsam ungewohnte Wege zu wagen.

 vergrößernSonntag, 08.02.2015 in St. Vitus Sailauf: Messfeier mit Pfarrer Uwe Schüller Susanne Mahlmeister

Dabei ging Pfarrer Schüller auf die Tageslesung des ersten Korintherbriefes des Apostels Paulus ein (1 Kor. 9,16-19.22-23): Paulus fühlte sich von Jesus ausgesandt. Mit großem Idealismus und vollem Einsatz verkündete er das Evangelium und stellte an sich sehr hohe Ansprüche. Dabei entwickelte er die Grundhaltung, sich ganz in die Menschen und ihre jeweiligen Lebenswelten einzufühlen. „Allen bin ich alles geworden.“

Kirche müsse sich heute nach ihrer Grundhaltung fragen lassen, gab der Pfarrer zu bedenken. Sie müsse sich um den Fortbestand des christlichen Glaubens kümmern: vor Ort, in den Pfarreiengemeinschaften, in der Welt. „Denn der Glaube und die daraus resultierenden Regeln des Zusammenlebens sind für unsere Gesellschaft nötig.“
Papst Franziskus bekäme deswegen so „gute Noten von vielen Gläubigen“, weil er das Evangelium authentisch vorlebe: „Er zeigt Freude an seinem Amt und versucht zu leben, was er sagt. Dabei geht er offen auf die Menschen zu. So erkennen die Menschen, dass er aus Jesu Auftrag heraus handelt.“

Die christliche Grundhaltung sollte uns ein Herzensanliegen sein, ermunterte Pfarrer Schüller seine Zuhörer. Gerade in den Zeiten des Umbruchs in Kirche und Gesellschaft.

„Ich wünsche unserer Pfarreiengemeinschaft zum 5. Jahrestag ihrer Gründung, dass wir zuversichtlich und mutig nach vorne schauen und neue Wege gehen. Wir haben die Gewissheit: Christus ist bei uns. Er begleitet uns, er verlässt uns nicht. Er geht alle Wege mit und ist am Ende unser Ziel!“

Susanne Mahlmeister

 

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