PG Vorspessart
Unsere Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart besteht seit fünf Jahren. Sie wurde laut Urkunde am 8. Februar 2010 von Bischof Friedhelm errichtet – während der Zeit der Vakanz.

Unsere Pfarreiengemeinschaft gehörte mit zu den letzten der 170, die im Bistum Würzburg nach einem mehrjährigen Prozess der Strukturreform gebildet wurden. Aufgrund der mangelnden Zahl an Priestern in der Seelsorge war dieser Schritt nach Ansicht der Bistumsleitung geboten.

 „Den Knopf dran“ machte in den letzten Monaten des Jahres 2009 Domkapitular Christoph Warmuth, der einmal vor Ort in Rottenberg war, um mit Vertretern der Pfarrgemeinden Sailauf, Eichenberg, Rottenberg und Feldkahl zu sprechen und ihnen die Notwendigkeit zur Kooperation zu erläutern. Mit im Gepäck hatte er die Vorlage eines Kooperationsvertrages.

 vergrößernGemeinsame Sitzung der Pfarrgemeinderäte am 10.01.2010 in Rottenberg mit Dekan Robert Sauer Susanne Mahlmeister

Als Dekan Robert Sauer nach dem Weggang von Pfarrer Klaus König ab 1. September 2009 zum Pfarradministrator ernannt wurde, begleitete er den Prozess des Zusammenwachsens ein Stück weit: Auf Anregung von Gemeindemitgliedern berief er zwei gemeinsame Sitzungen aller Pfarrgemeinderäte ein:  Am 12.10.2009 beriet man darüber, wie die pfarrerlose Zeit zu meistern sei. Für die Gottesdienste, Sakramentenvorbereitung und Seelsorge war zu der Zeit der ehemalige Kaplan zuständig.

Um den Zeitplan der Diözese einzuhalten, die den 1. Fastensonntag 2010 als Stichtag zur Errichtung aller Pfarreiengemeinschaften festgesetzt hatte, stand die zweite gemeinsame Sitzung am 19. Januar 2010 im Zeichen der Namensfindung, um zumindest formell den Prozess für unsere PG abzuschließen. Mit großer Mehrheit entschieden sich die Räte für „St. Vitus im Vorspessart“:  Der Name wurde von der Diözesanleitung genehmigt und die Urkunde auf den 9. Februar 2010 ausgestellt. Dekan Sauer lobte vor 5 Jahren die unkomplizierte Wahl, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass damit die Arbeit erst beginne. (vgl. Interview „Erst Anstoß zu einem langen Prozess“ im Sonntagsblatt vom 10.01.2010 und auf unserer Homepage)

 vergrößernFestgottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer Uwe Schüller am 26.09.2010 in St. Vitus in Sailauf - Gabengang
 Guido Hirzmann

Doch ganz ohne Erfahrung war man nicht, denn seit Pfarrer König im Herbst 2002 zu Rottenberg und Feldkahl auch Sailauf und Eichenberg dazu bekam, wurde bereits bei den Gemeindemitgliedern ein Umdenken hin zu mehr Gemeinsamkeit angestoßen. „Über die eigene Kirchturmspitze hinausschauen“ lautete die Devise. Doch das braucht Zeit.

Einen besonderen „Festakt“ oder Gottesdienst, in dem die Zusammenlegung unserer Pfarreien eigens begangen wurde,  gab es damals nicht. Elemente, wie z.B. gemeinsame Fürbitten und ein Gabengang mit symbolträchtigen Dingen aus jeder Gemeinde baute Pfarrer Schüller dann in den Festgottesdienst zu seiner Amtseinführung am 26. September 2010 in der Sailaufer St. Vituskirche ein. Anschließend gab es die Möglichkeit der Begegnung im größeren Rahmen.

 vergrößernGemeinsamer Klausurtag der Pfarrgemeinderäte 2012 in Aschaffenburg Susanne Mahlmeister

Seitdem ist einiges geschehen. Der Kooperationsvertrag ist ausgearbeitet worden und in Kraft getreten. Auf bislang vier Klausurtagungen förderte man das gegenseitige Kennenlernen und die notwendige Zusammenarbeit. Der gemeinsame Ausschuss, ein Gremium, in dem sich das Seelsorgeteam und die Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte regelmäßig treffen, koordiniert gemeinsame Vorhaben.

Doch die Zeit steht nicht still: In den Leitungsgremien des Bistums spricht man bereits über den Pastoralplan 2030, denn die Zahl der Priester und Hauptamtlichen in der Kirche nimmt ständig ab. Wie es dann weitergeht, und ob noch mehr Gemeinden zu einem Verbund zusammengelegt werden müssen, kann heute niemand sagen. Mit Blick auf andere Bistümer ist das jedoch wahrscheinlich.

Gebet für die Pfarreiengemeinschaft

Herr Jesus Christus,
Du guter Hirte deines Volkes, du Hirte deiner Kirche, du Hirte unserer Gemeinden, wir sind dem Wechsel der Zeit unterworfen. Vieles verändert sich.

 vergrößernIch bin der wahre Weinstock, ihr seid die Rebzweige. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht. (Johannes 15) Susanne Mahlmeister

Wir müssen uns immer wieder von Altem verabschieden und uns an Neues gewöhnen. In allen Wandlungen bleibst du der Unwandelbare. Du bleibst derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.

Wir wissen nicht, was die Zukunft für uns bringen wird – für uns als einzelne wie auch als Pfarreiengemeinschaft. Lass uns fest darauf vertrauen, dass du uns durch die düstere Schlucht der Ungewissheit und Ängste führen wirst, dass dein Stock und dein Stab uns Zuversicht geben.

Lass uns darauf vertrauen, dass am Ende der Schlucht die grünen Auen und der Ruheplatz am Wasser auf uns warten. (vgl. Psalm 22)

Herr Jesus Christus, guter Hirte, führe uns durch die kommende Zeit. Sende uns deinen Geist, den Geist der Stärke, der uns mutig anpacken lässt und alle Ängste und Trägheit vertreibt, den Geist des Rates, der uns die richtigen Wege weist, den Geist des Vertrauens, der uns nicht daran zweifeln lässt, dass du uns in eine gute Zukunft führst. Amen.

 

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