PG Vorspessart
Am Sonntag, dem 27.12.2015, dem Fest der Heiligen Familie, feierten Feldkahler Christen einen schönen Gottesdienst mit Pfarrer Uwe Schüller. Vier Alphornbläser gestalteten die Messfeier musikalisch mit.

Die „Feldkahler Alphornbläser“ hatten sich im Altarraum aufgestellt, so dass der volle Klang ihrer Hörner den Kirchenraum wunderbar erfüllte.

In seiner Predigt ging Pfarrer Schüller auf die Heilige Familie ein: Maria und Josef hätten oftmals auch Sorgen mit ihrem Sohn gehabt, z.B. als der zwölfjährige Jesus in Jerusalem den Tempel aufsuchte, ohne sich vorher bei seinen Eltern abzumelden. Diese hätten ihn voller Sorge gesucht, so berichtet das Evangelium. (Lukas 2, 41-52) „Wie konntest du uns das antun?“ fragte seine Mutter Maria.

Doch Jesus wies die Frage zurück: „Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?“

Sicher hätten die Eltern Jesu einen Stoßseufzer zum Himmel geschickt, als sie merkten, dass ihr Sohn auf anderen Wegen wandelte als angenommen, vermutete Pfarrer Schüller in seiner Predigt. So wie das in Familien zu jeder Zeit vorkommt. Kinder entsprächen oft nicht den Erwartungen der Eltern, was Berufs- und Partnerwahl anbetrifft. Der Familienfriede sei oft belastet. Man stehe vor der Wahl: Krach oder Resignation?

 vergrößernMessfeier am Sonntag, 27.12.2015 in der St. Nepomukkirche: Krippe auf den Altarstufen
 Christian Seitz

Eltern hätten nicht das Recht, auf ihren Vorstellungen, was für das Kind das Richtige sei, zu pochen, so der Seelsorger. Wichtig sei das Vertrauen darauf, dass Gott alles zum Guten lenke. Die Eltern Jesu hätten bald gespürt, dass „etwas Tieferes“ hinter dem Verhalten Jesu gesteckt habe. „Kinder sind Geschenke Gottes, sie entwickeln sich oftmals unvorhergesehen. Das ist jedoch kein Freifahrtsschein für Undankbarkeit und Rücksichtslosigkeit.“ Die Lesungen der Heiligen Schrift mahnen: „Ertragt einander! Liebt einander!“ (Jesus Sirach 3,2-6.12-14 und Kolosserbrief 3,12-21)

Maria und Josef sei es gelungen, Gottes Plan mit Jesus zu akzeptieren. So konnten sie statt eines verzweifelten Stoßseufzers ein aufrichtiges „Ja“ sprechen. Das verdiene die Bezeichnung „Heilige Familie“ im besten Sinne.

In den Fürbitten beteten die Kirchenbesucher für Familien, die ihr Leben aus dem Glauben  gestalten, für zerrüttete Familien, für Flüchtlingsfamilien um den Beistand Gottes.

Der 27. Dezember ist zudem der Gedenktag des heiligen Evangelisten Johannes. Guter Brauch ist das Mitbringen von Wein, den Pfarrer Schüller am Ende der Messe segnete.

Tagesgebet:
Herr, unser Gott,
in der Heiligen Familie
hast du uns ein leuchtendes Vorbild geschenkt.
Gib unseren Familien die Gnade,
dass auch sie in Frömmigkeit und Eintracht leben
und einander in der Liebe verbunden bleiben.
Führe uns alle
zur ewigen Gemeinschaft in deinem Vaterhaus.
Darum bitten wir dich durch Jesus Christus.

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