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2. Weihnachtsfeiertag - Heiliger Stephanus – In der Messfeier am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26.12.2015, erinnerte Pfarrer i.R.Gerd- Eugen Goldhammer an das unendliche Leid der unterdrückten, verfolgten und getöteten Christen weltweit. Als Zeichen der Solidarität schloss die Sailaufer Kirchengemeinde sie in ihre Gebete ein.

Zunächst stellte sich Pfarrer Goldhammer vor: Lange Jahre war er Wallfahrtsseelsorger in Mespelbrunn-Hessenthal. Er stammt aus Oberdürrbach bei Würzburg und verbringt seinen Ruhestand in Aschaffenburg, von wo aus er immer wieder gerne in den Gemeinden der Umgebung aushilft. Er lobte den schönen weihnachtlichen Kirchenschmuck der Pfarrkirche St. Vitus und formulierte an alle Helferinnen und Helfer ein herzliches Dankeschön für ihre Arbeit.

In der vermeintlichen Idylle des Weihnachtsfestes komme einem die Lesung von der Steinigung und dem Tod des Stephanus (Apostelgeschichte 6,8-10; 7,57-60) wie ein Schock vor, sagte Pfarrer Goldhammer in seiner Predigt. Stephanus, ein charismatischer Diakon habe als erster Märtyrer sein Leben für den Glauben an Jesus Christus hingegeben. Ähnlich wie Jesus am Kreuz habe er für seine Verfolger und Peiniger noch gebetet. „Die Geschichte dieses tapferen Mannes bewegt uns“, erklärte der Geistliche weiter. Wir denken unweigerlich an die Christen, die auch heute wegen ihres Glaubens verfolgt, unterdrückt und getötet werden.

 vergrößernMessfeier am 2. Weihnachtsfeiertag - Heiliger Stephanus, 26.12.2015 in St. Vitus Sailauf mit Pfarrer i.R. Eugen Goldhammer (Aschaffenburg) Susanne Mahlmeister

„Christen sind die am meisten verfolgte Religionsgruppe weltweit“, so Goldhammer. „Da es von uns aus weit weg erscheint, nehmen wir diese erschreckende Tatsache zu wenig wahr. Doch die vielen Asylsuchenden, die gegenwärtig in unser Land kommen, erinnern uns daran. Sie haben unsägliche Grausamkeiten mitmachen müssen. Oft fragen wir uns voller Sorge, wie wir sie integrieren können, doch dürfen wir diese Fragen nicht einfach abtun. Diese Menschen kommen aus großer Not zu uns. Heute bewegt uns insbesondere die Not derer, die wegen ihres christlichen Glaubens in muslimischen Ländern verfolgt und werden. Sie brauchen unsere Solidarität.“

Die Fürbitten und das Vaterunser beteten die Kirchenbesucher als Zeichen dieser Solidarität für die verfolgten Christen weltweit. „Der heilige Stephanus kann für sie ein Fürsprecher sein“, sagte der Pfarrer. Nach der Messe segnete er die Kinder.

Der Gesangverein Sängerlust gestaltete den feierlichen Gottesdienst musikalisch mit, begleitet wurde er bei einigen Stücken von Martin Mahlmeister an der Orgel. Es war der letzte Auftritt mit dem langjährigen Dirigenten Werner Fleckenstein.

 

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