PG Vorspessart

Liebe Schwestern und Brüder im Glauben, nach der nächtlichen Beschlussfassung der MinisterpräsidentInnen und der Kanzlerin am Montag, 22. März, kam es zu Verunsicherungen, ob wir in diesem Jahr die österlichen Feiern gemeinsam begehen dürfen.

 Nach Beratung der bayerischen Staatsregierung mit den Kirchen ist es uns als Gemeinde erlaubt – unter Einhaltung des Mindestabstands (1,50 m zwischen haushaltsfremden Personen) und der Hygienevorgaben – zu den österlichen Gottesdiensten zusammenzukommen. Aufgrund der Ihnen bekannten Platzkapazitäten unserer Kirchen erfordert dies jedoch zwingend ein Anmeldeverfahren!

Alle, denen die Teilnahme am Gottesdienst nicht möglich ist, lade ich ein, die Angebote zur häuslichen Feier im »Gotteslob« oder in Rundfunk, Fernsehen und Internet zu nutzen. Darüber hinaus sind die eigens für die drei österlichen Tage dekorierten Kirchenräume zum persönlichen Gebet geöffnet. Des Weiteren wurden (wie im vergangenen Jahr) die Verantwortlichen gebeten, die Osterkerze in den Pfarr- und Filialkirchen unseres Pastoralen Raumes »Spessart Nord« am Ostersonntag und Ostermontag ganztägig brennen zu lassen. So haben Sie die Möglichkeit – unter Beachtung der geltenden Versammlungsbeschränkungen –, sich das Osterlicht nach Hause zu holen. Bitte bringen Sie dazu (wieder) Kerze und Streichholz selbst mit.

Auch und vor allem in dieser (für nicht wenige) belastenden Zeit gilt uns die Einladung, mit vertrauensvollem Herzen Ostern zu feiern und als österliche Menschen zu leben: das Fest des Lichtes und des Sieges über den Tod. Ostern ist der Hauptgrund unserer Hoffnung und die eigentliche Mitte des christlichen Glaubens. Es lässt uns neu Zeichen der Wandlung in der nun aufblühenden Natur entdecken und selbst setzen. Ostern ist die Quelle, aus der wir Zuversicht schöpfen dürfen: das Fest der Freiheit und der Freundschaft mit Christus. In Wort und Geste teilt sie der gekreuzigte und auferstandene Herr mit uns, damit sie uns in Fleisch und Blut übergeht.

Eine für mich bedeutende Heilige und Osterzeugin, Edith Stein (1891–1942), hat ein Gebet verfasst, mit dem ich schließen möchte. Es findet sich im »Gotteslob« unter der Nr. 8, 6: »Wer bist du, Licht, das mich erfüllt und meines Herzens Dunkelheit erleuchtet? Du leitest mich gleich einer Mutter Hand, und ließest du mich los, so wüsste keinen Schritt ich mehr zu gehen. Du bist der Raum, der rund mein Sein umschließt und in sich birgt. Aus dir entlassen sänk‘ es in den Abgrund des Nichts, aus dem du es zum Sein erhobst. Du, näher mir als ich mir selbst und innerlicher als mein Innerstes – und doch ungreifbar und unfassbar und jeden Namen sprengend: Heiliger Geist – ewige Liebe.«

Ihnen allen von Herzen ein gesegnetes Osterfest – für das Seelsorgeteam

Andreas Reuter, Pfarrer

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