PG Vorspessart
Am Pfingstmontag, dem 21. Mai 2018, feierte Pfarrer i.R. Gerd Goldhammer das Hochamt mit Christen der Pfarreiengemeinschaft in der St. Vitus-Kirche. In seiner Predigt ging er auf die aktuelle Debatte um das Kreuz ein.

Nachdem am Pfingstsonntag keine Heilige Messe in Sailauf stattgefunden hatte, war die Kirche sehr gut besucht, denn das Pfingstfest gilt als Geburtstag der Kirche und hat daher eine wichtige Bedeutung bei den Gläubigen.

Der Heilige Geist sei auf die furchtsamen Jünger, die sich hinter verschlossene Türen in Jerusalem zurückgezogen hatten, herabgekommen, so wie Jesus es ihnen bei seiner Himmelfahrt versprochen hatte, erklärte Pfarrer Goldhammer. Dadurch seien sie offen, mutig und entschlossen geworden und hätten furchtlos das Evangelium in der Öffentlichkeit verkündet.

Bei den Jüngern sei Maria, die Mutter Jesu gewesen und habe mit ihnen um den Heiligen Geist gebetet. Sie habe den Anfang der jungen Kirche miterlebt, denn Tausende hätten sich taufen lassen; so erzählt es die Apostelgeschichte. Papst Franziskus habe daher den Pfingstmontag zum Marienfest  mit der Bezeichnung „Maria – Mutter der Kirche“ erklärt.

Für Christen heute bestehe Jesu Auftrag genauso wie für die Jünger damals: Sie seien gesandt, um die Frohe Botschaft von Jesu Tod und Auferstehung zu verkünden. „Wir sind gerufen, aus der Kraft des Heiligen Geistes zu handeln und Zeugen für Jesus in der Welt zu sein. Das Kreuz ist das Zeichen unseres Glaubens.“ Früher habe man den Pfingstmontag als Jugendbekenntnistag gefeiert, erinnerte sich der Geistliche. Katholische Jugendverbände seien mit ihren Bannern auch in Aschaffenburg zum Gottesdienst gezogen.

Ein leidenschaftliches Statement gab Pfr. Goldhammer für die Präsenz des Kreuzes in öffentlichen Amtsräumen ab – im Hinblick auf den neuen Kreuzerlass von Ministerpräsident Söder: „Eine merkwürde Diskussion erleben wir in diesen Tagen. Das Kreuz ist doch für uns Christen etwas Selbstverständliches. Auf den Bergen, in der Flur und in unseren Herrgottswinkeln in den Wohnungen hängen Kreuze, die auf Christus, unseren Herrn und Erlöser hinweisen. Im Geiste Jesu helfen wir doch Menschen, die in Not und auf der Flucht sind. Daher ist es wichtig, dass die Menschen, die zu uns kommen, erfahren, was unsere Wurzeln sind! Das Kreuz ist das Symbol für unseren Glauben. Das Grundgesetz basiert darauf. Das Kreuz hat in der Öffentlichkeit seinen Platz. Damit diskriminieren wir niemanden. Alle sollen es sehen! In unserer Zeit ist es höchst aktuell, sich zu Christus zu bekennen: gestern, heute und in Ewigkeit.“

Die Messfeier umrahmten Ernestine Sandner, indem sie Marienlieder zur Zither sang. Martin Mahlmeister spielte die Orgel. Die Gemeinde stimmte kräftig in die Pfingstlieder ein.

Am Ende der schönen Messfeier wies Pfarrer Goldhammer auf sein Goldenes Priesterjubiläum hin: Am 29. Juni 1968 wurde er im Dom zum Priester geweiht, seine Primiz feierte er am 30. Juni in der Aschaffenburger Stiftsbasilika. Er lud die Gläubigen ein, den Dankgottesdienst zum Weihejubiläum am 1. Juli 2018 in der Stiftskirche mitzufeiern. Einen weiteren wird es am 15. August in der Wallfahrtskirche Hessenthal geben, in der er von 1991 bis 2007 als Wallfahrtsseelsorger wirkte.

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