PG Vorspessart
Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel – An der Rottenberger Waldkapelle feierten am Samstagmorgen, 15.08.2015 zahlreiche Katholiken aus Sailauf und Rottenberg unter schattigen Bäumen eine Messfeier zum Fest Mariä Himmelfahrt. Pfarrer Uwe Schüller erklärte die theologische Bedeutung des Festes und segnete die mitgebrachten Werzbärren.

Eine Wohltat nach vielen Tagen und Wochen von fast unerträglicher Hitze war die frische Luft an diesem Morgen: Der nächtliche Gewitterregen hatte für etwas Abkühlung gesorgt, sodass man endlich wieder einmal durchatmen konnte. Fleißige Helferinnen und Helfer hatten Sitzbänke aufgestellt und die Kapelle schön mit Kerzen, Tüchern und Blumen geschmückt. Vor dem Altar stand eine anmutige Muttergottesfigur.

Die Gottesmutter Maria sei mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen worden, mit allem, was sie als Person ausgemacht habe, sagte der Pfarrer, der ein schönes Mariengewand trug. Gott habe sie als einfaches Mädchen aus dem Volk erwählt, um Christus zur Welt zu bringen. Er schaute nicht auf Macht und Besitz, wie es Maria im Magnificat besingt: „Der Mächtige hat Großes an mir getan; er erhöht die Niedrigen.“ (Lukas 1,39-56)

 vergrößernMessfeier zu Mariä Himmelfahrt am 15.08.2015 an der Rottenberger Waldkapelle: Segnung der Werzbärren
 Martin Mahlmeister

Gottes Mitleid mit den Armen und Schwachen beinhalte einen Auftrag an alle Christen, sich den Menschen anzunehmen, denen es nicht so gut gehe: Besonders die Flüchtlinge, die derzeit in großen Scharen aus umkämpften Gebieten in unser Land kommen, brauchten unsere Hilfe und Zuwendung, so der Pfarrer.

So könne Maria uns Christen eine Schwester im Glauben sein. Sie habe sich ganz Gott geöffnet, ihr Leben nach seinem Wort ausgerichtet und sei uns auf dem Weg in den Himmel vorausgegangen. Der Legende nach fanden die Apostel nach dem Tod Mariens in ihrem Sarg wohlriechende Kräuter und Blumen. Die Heilkräuter dienen den Menschen zur Freude und zur Heilung. Daraus entwickelte sich der Brauch der Kräuterweihe. Pfarrer Schüller segnete die „Werzbärren“ der Gläubigen mit einem Segensgebet, Weihwasser und Weihrauch. Zuhause sollen sie Segen für das kommende Jahr bringen.

Mitglieder der Rottenberger Blaskapelle begleiteten die Lieder aus dem Gotteslob. Der Pfarrer dankte am Schluss allen, die bei der Vorbereitung und Gestaltung des Hochamtes in freier Natur mitgeholfen haben und wünschte einen schönen Feiertag. So war der Gottesdienst ein weiteres Beispiel für das gute Miteinander in der Pfarreiengemeinschaft St. Vitus im Vorspessart.

Susanne Mahlmeister

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