PG Vorspessart
Der umstrittene emeritierte Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst will sich künftig verstärkt der Seelsorge im ländlichen Raum widmen. Heute wird er sich in den Aschaffenburger Dekanaten umsehen und das Gespräch mit den Katholiken vor Ort suchen.

ROM/ ROTTENBERG. Der durch die ausufernden Baukosten für den Limburger Bischofssitz in die Kritik geratene Tebartz-van Elst hat die Benediktinerabtei im niederbayerischen Metten verlassen und befindet sich auf den Weg zum Bayerischen Untermain. Wie aus gut unterrichteten kirchlichen Kreisen verlautete, möchte er sich kreativ in die pastorale Arbeit in einer der neu errichteten Pfarreiengemeinschaften im Bistum Würzburg einbringen.

Erfreut über diese Entscheidung zeigte sich der Leiter der Pfarreiengemeinschaft „St. Vitus im Vorspessart“ Pfarrer Uwe Schüller, der den Ex-Bischof an seinen Dienstsitz nach Rottenberg eingeladen hat: „Nach dem Weggang unseres Vikars Tomy ist in unseren Gemeinden ein Engpass in der Seelsorge entstanden. Mein Mitbruder Franz-Peter könnte als mitarbeitender Priester beim Spenden der Sakramente eine spürbare Entlastung für mich sein. Die Zahl der Gottesdienste könnte wieder auf das gewohnte Maß angehoben werden“, so Schüller. „Denkbar wäre auch eine Hospitation im gemeinsamen Finanzausschuss, in dem sparsame Kirchenpfleger sitzen.“

Um ihm seine mögliche neue Aufgabe in unserer PG schmackhaft zu machen, stellte der Pfarrer eine Erweiterung des 2010 renovierten Rottenberger Pfarrhauses in Aussicht. Zuschüsse seitens der Diözese hat er bereits beantragt. Tebartz-van Elst könnte in absehbarer Zeit einige Räume in einem Erweiterungsbau im Pfarrgarten beziehen, die er nach eigenen Vorstellungen, jedoch mit vorgegebenem Budget einrichten dürfte.

Bischof Friedhelm Hofmann, der die Menschen in unseren Dörfern anlässlich mehrerer Besuche in den letzten Jahren kennen und schätzen gelernt hat, äußerte sich auf Nachfrage unserer Redaktion sehr positiv: „Die Gläubigen im Vorspessart sind großherzig, freundlich und sicherlich bereit, für den ehemaligen Bischof Tebartz-van Elst zu beten und in einem gedeihlichen Miteinander zu einem Klima der Barmherzigkeit und Versöhnung zurück zu finden.“

Wer den 54-jährigen Kirchenmann Tebartz-van Elst persönlich begrüßen möchte, kann ihm heute auf dem Rottenberger Kirchplatz ab 14:00 Uhr begegnen. Um 15:00 Uhr findet eine gemeinsame Vesper in der St. Antoniuskirche mit anschließendem Stehempfang statt. Aufgrund der Fastenzeit wird statt Sekt ausschließlich Mineralwasser ausgeschenkt.

G. Flunkert

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