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Kindergarten St. Josef – Am Sonntag, dem 11.11.2018, feierten Kinder, Eltern und Erzieherinnen den Gedenktag des heiligen Martin von Tours, der im 4. Jhd. nach Christus gelebt hat. Auf dem Platz der ehemaligen Auferstehungskirche führten sie ein Martinsspiel auf.

Im Mittelpunkt der lebendigen Feier stand das Teilen nach dem Vorbild des heiligen Martin. „Wir wollen die Menschen nicht vergessen, denen es nicht so gut geht wie uns“, sagte Kindergartenleiterin Uta Körbel und erinnerte an die Päckchenaktion „Geschenk mit Herz“, an der sich die Kindertagesstätte beteiligt. „Mit unseren Laternen bringen wir heute Licht in das Dunkel der Welt.“

Das eindrückliche Martinsspiel verband die bekannte Szene der Mantelteilung des römischen Soldaten Martin mit der aktuellen Szene eines Verkehrsunfalls in unserer Zeit. Beides Mal erfuhren die Schwachen – Bettler und Unfallopfer – Zuwendung von hilfsbereiten Menschen. Durch das Spiel führte Kindergartenleiterin Maria Ziroff, die Lieder der Kinder begleitete Doro Chudaska mit der Gitarre.

Die Nächstenliebe als zentrale christliche Botschaft verdeutlichte Gemeindereferentin Carmen Maria Bauer anschließend an einigen Beispielen aus dem Alltag der Kinder, denn es sei wichtig, sich gegenseitig anzunehmen und sich Freude und Liebe zu schenken. Sie segnete die Martinswecken und sprach ein Gebet mit den zahlreichen Besuchern.

Mittlerweile war es dunkel geworden. Mit ihren hell leuchtenden bunten Laternen zogen alle durch den Schwester-Cantina-Weg, der Rathausstraße und der Grüntalstraße zum Musikerheim. Angeführt von Mitgliedern des Musikvereins, die bekannte Martinslieder spielten und vorbei an Pferd und Reiter, die am Rathaus warteten. In fröhlicher Atmosphäre bei heißen Getränken und einem Imbiss, den der Elternbeirat vorbereitet hatte, klang die Martinsfeier aus. Dank gilt allen, die sich um die Organisation und den reibungslosen Ablauf gekümmert haben!

sm

Hintergrund: Martinszüge

Um das Teilen ging es an diesem Wochenende wieder bei den zahlreichen Sankt-Martins-Umzügen in Stadt und Land. Der Legende zufolge teilte der Soldat Martin seinen Mantel mit einem Bettler, der am Stadttor saß, und rettete diesen so vor dem Erfrieren. In der darauffolgenden Nacht erschien Jesus dem Martin im Traum und offenbarte sich als der Bettler. Durch dieses Erlebnis fand Martin zum Glauben.

Martins Teilen war handfest. Es richtete sich an einen konkreten Menschen. Es bewirkte etwas Gutes, und zwar sofort und sichtbar.

Vielleicht ist es das, wonach sich so viele Menschen sehnen – gerade in Zeiten von Anonymität und Beliebigkeit: Dass einer hinsieht und erkennt, was ich gerade im Moment brauche, sich mir zuwendet und mit mir teilt. Wie der „Mantel", der geteilt wird aussieht, kommt auf den Einzelnen an: Zeit, ein Gespräch, ein Lachen, eine Umarmung, tatkräftige Unterstützung... Diese Art des Teilens verwirklicht, was Jesus vorgelebt hat.

 


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