PG Vorspessart

Im Abendlob am Mittwoch, dem 15. März 2023, stand das Bild der Wüste im Mittelpunkt der Betrachtungen. Jesus verbrachte 40 Tage in der Wüste und auch in unserem Leben gibt es „Wüstenzeiten“.

Die 40-tägige Fastenzeit, die am Aschermittwoch begann, gilt als Zeit der Besinnung und Neuausrichtung auf Gott. Die Teilnehmenden an diesem Abend in der schön beleuchteten Rottenberger St. Antoniuskirche spürten gemeinsam mit dem Vorbereitungsteam Susanne Mahlmeister, Johannes Dürig und Renate Megerle dem Symbol Wüste nach:

Wüste ist für die Bibel der Raum, in dem man ganz und gar angewiesen ist auf Gott. Wüste kann eine Landschaftsform, eine Lebensphase oder ein inneres Bild für etwas sein. Die Wüste gilt allgemein als Ort der Einsamkeit und des Mangels.

Dennoch wird sie vielfach gesucht, teils aus Neugier und Abenteuerlust, teils aus Sehnsucht nach Besinnung und Neuorientierung. Wüste bedeutet Herausforderung, die es zu überwinden gilt. Sie hält aber auch Schätze bereit, die nur hier entdeckt werden können.

Die Menschen der Bibel kannten die Realität der Wüste. Sie wurde für das Volk Israel auf seiner Wanderung ins Land der Erfüllung zum Ort der Begegnung mit Gott. Die Verheißungen Gottes gaben den menschlichen Unheilsgeschichten auch in ausweglosen Situationen immer wieder neue Horizonte. Sie wurden zur Heilsgeschichte Gottes für und mit den Menschen.

Zu den einzelnen Impulsen entstand im Chorraum ein ansprechendes Legebild aus verschiedenfarbigen Tüchern und Gegenständen. So konnten die Anwesenden ein sichtbares und gedankliches Wüstenbild entstehen lassen.

Auch das neue Misereor Hungertuch rückte in den Blick. Es stammt vom nigerianischen Künstler Umeka Udemba und thematisiert die Bedrohung der Welt durch Raubbau und Klimawandel, die zu einer Ver-Wüstung der Erde führen können, wenn die Menschen dem keinen Einhalt gebieten.

Meditative Orgelmusik und passende Lieder bereicherten das Abendlob.

Text und Fotos: Susanne Mahlmeister

Guter Gott,
richte uns auf und mache uns stark, wenn wir uns einsam fühlen.
Nimm uns an die Hand, damit wir aufstehen und uns in Bewegung bringen und wichtige Schritte in die Zukunft gehen, jeden Tag wieder neu.
Lass uns aufeinander zugehen, einander zuwenden und gemeinsam nach vorne schauen.
Lass uns voneinander lernen und unsere Erfahrungen teilen.
Erfülle unsere Weisheit und Liebe, damit wir uns gemeinsam entfalten können.
Schenke uns deine Kraft, Halt und Orientierung, damit wir einander stützen und stärken.
Sei du unser Rückenwind, wenn wir kraftlos und leer sind.

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