PG Vorspessart
Patrozinium und Kirchweih – Am Sonntag, dem 14. Oktober 2018, feierte die Eichenberger Gemeinde das Fest ihres Kirchenpatrons, des heiligen Wendelinus. Pfarrer i. R. Peter Streit ging auf das Leben des Heiligen ein und verwies auf die Bedeutsamkeit seines Glaubenszeugnisses.

Wendelinus war ein schottischer Königssohn und lebte um das Jahr 600. Als junger Mann entsagte er einer weltlichen Karriere und stellte sich als iro-schottischer Wandermönch ganz in die Nachfolge Jesu. Er lebte später als Einsiedler und Hirte in den Vogesen, wo er ein gottgefälliges Leben führte. Die Mönche des nahegelegenen Klosters  Tholey ernannten ihn zu ihrem Abt. Bis heute wird er besonders als Schutzheiliger des Bauernstandes verehrt.

In der heutigen Zeit, die oftmals von Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit gegenüber dem Glauben gekennzeichnet sei, müssten Christen sich wieder auf ihre Glaubenswurzeln besinnen und dem sog. „Mainstream“ entgegentreten, sagte Pfarrer Streit. Individualismus, Egoismus, Machtstreben verbunden mit zunehmender Rücksichtslosigkeit in der Gesellschaft brächten keine guten Früchte.

„Wer nachdenkt, gelangt zum Danken“, so der Geistliche. Nichts sei als selbstverständlich anzusehen: die Gesundheit, die Nahrung, unsere Mitmenschen.  All das werde uns von Gott, unserem Schöpfer geschenkt. Das Kirchweihfest und das Patrozinium am Ende des Erntejahres seien passende Gelegenheiten, sich der Dankbarkeit bewusst zu werden und aus ihr das Leben zu gestalten.

Der heilige Wendelin könne uns ein Vorbild im Glauben sein. Die Gemeinde sang zwei Lieder, in denen Wendelinus in besonderer Weise angerufen wird: „Heil’ger Wendelin, wir loben dich, den Gott so hoch erhoben; unser Geist schwingt sich empor froh zu dir im Engelschor. Bitt bei Gott für deine Herde, die im Tränental der Erde seufzet nach der ew‘gen Ruh, führe uns dem Heiland zu!“

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