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Marianische Männersodalität Aschaffenburg – Zur Verehrung der Gottesmutter als Rosenkranzkönigin zogen Mitglieder der eucharistisch- marianischen Männersodalität und zahlreiche Gläubige in einer Sakraments-und Lichterprozession durch Aschaffenburg. Festprediger bei der Andacht am Sonntagabend, 11.10.2015 in der Sandkirche war Pfarrer Uwe Schüller.

Marienverehrung kann sehr innig und gemeinschaftsstiftend sein. Das bezeugte wieder einmal die Marianische Männersodalität (von lat. sodalitas: Kameradschaft, Freundschaft), die in jedem Jahr die Prozession ausrichtet.  Diesmal startete sie mit einer Statio in der Muttergottespfarrkirche. Zum Klang des Sakramentsliedes „Lasst Christen hoch den Jubel schallen“ schulterten die Männer, die auffallend blaue Krawatten trugen, eine prächtige Marienfigur und begleiteten das Allerheiligste in der Monstranz über den Dalberg, am Rathaus vorbei durch die Sandgasse zur Sandkirche.

Mit auf den Weg machten sich einige Priester und Diakone, die Blaskapelle und viele Mitchristen, die Kerzen in Händen trugen. Dabei sangen und beteten sie im Wechsel mit dem Vorbeter. Da es bereits dunkel war, sorgten einzig die Kerzen und Straßenlaternen sowie einige Schaufenster von Geschäften für Beleuchtung. Eine sehr schöne, andächtige Stimmung breitete sich aus. Das kostbare Marienbild, ein Werk der Augsburger Silberschmiede von 1750, reflektierte die Lichter und glänzte gold- und silberfarben.

 vergrößernSakraments- und Lichterprozession der Marianischen Männersodalität und zahlreicher Gläubiger in Aschaffenburg am 11.10.2015 Susanne Mahlmeister

Beim Einzug in die Sandkirche setzte die Truhenorgel ein – als Ersatz für die Orgel auf der Empore, die sich zurzeit im Umbau befindet. Die Monstranz bekam ihren Platz im Schrein des Hochaltares unterhalb des Gnadenbildes. Die Marienfigur auf ihrer Trage wurde seitlich abgestellt.

In der Andacht in der vollbesetzten Kirche hörten die Besucher eine Lesung aus dem Buch Genesis. Gott ruft den Menschen nach dem Sündenfall: Adam, wo bist du? (Gen. 3,9)

Im Evangelium ging es um die Verkündigung an Maria. Durch den Engel vernahm sie Gottes Anruf, den Heiland zur Welt zu bringen. (Lk 1,26-38)

 vergrößernPfarrer Uwe Schüller predigt bei der Andacht in der Sandkirche in Aschaffenburg am 11.10.2015 Susanne Mahlmeister

Beide Texte zeigten, dass Gott den Menschen liebe und rufe. Dieser habe jedoch die Freiheit zu entscheiden, ob er dem Ruf folgen wolle, sagte Pfarrer Schüller. Adam schiebt sein Versagen auf die Frau, Eva auf die Schlange. „Die Menschen meinen oftmals, ohne Gott auskommen zu können, fragen nicht mehr nach Gott und hören ihn nicht mehr rufen. Sie wollen sich oft nicht mehr mit eigener Sünde und Versagen auseinandersetzen. Schuld schieben sie gern auf andere. Dabei verspüren sie durchaus eine tiefe Sehnsucht nach Erlösung – nach dem erfüllenden Wort Gottes.“, so der Prediger. Christus könne aus diesem Dilemma der Sünde, d.h. des sich Absonderns von Gott herausführen. Er, der von sich sagt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Maria, die Begnadete, ohne Sünde geborene, habe zunächst nachgefragt: Wie soll das geschehen? Und sich dann auf Gottes Wort ganz eingelassen. Sie könne mit ihrem Leben ein gutes Vorbild sein, sich von Gott berufen zu lassen - von einem barmherzigen Gott, der Vergebung der Schuld gewähre und uns Menschen befähige, auch anderen zu vergeben. So könne sein Heil zu allen kommen.

Die Andacht schloss mit dem eucharistischen Segen und dem feierlichen Te Deum. Pfarrer Robert Stolzenberger, Präses der Marianischen Männersodalität bedankte sich bei allen, die an diesem Sonntag im Rosenkranzmonat Oktober zum Gelingen der stimmungsvollen Prozession beigetragen haben.

Susanne Mahlmeister

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