PG Vorspessart

Die Predigt zum Thema „Ich hoffe und ich glaube“ von Weihbischof Paul Reder am Freitagabend, dem 24. Januar 2025, bildete den Auftakt der Predigtreihe zum Heiligen Jahr im Pastoralen Raum Spessart Nord. Dazu waren Mitchristen aus den 11 Gemeinden in die Feldkahler Kirche gekommen.

Das Heilige Jahr 2025, das Papst Franziskus ausgerufen hat, steht unter dem Leitwort „Peregrinantes in Spem – Pilger der Hoffnung“. Es wird für interessierte Christen auch in unserem Pastoralen Raum spirituelle Angebote dazu geben. In sogenannten „Hoffnungspredigten“, die in jedem Monat in einer anderen Gemeinde stattfinden, laden verschiedene Predigerinnen und Prediger dazu ein, sich mit der christlichen Hoffnung auseinanderzusetzen und im Glauben zu wachsen.

Vikar Alexander Berger begrüßte im Namen des Seelsorgeteams den neuen Weihbischof Paul Reder in der Feldkahler St. Johannes von Nepomuk – Kirche. Er dankte ihm für sein Kommen und seinen Zuspruch in diesen Tagen, die vom Messerangriff im Aschaffenburger Schöntalpark vergangenen Mittwoch überschattet werden.

Der Weihbischof erklärte dazu, er sei zuvor am Gedenkort im Schöntal gewesen, um für die Opfer und ihre Angehörigen zu beten. Dabei habe er junge Leute wahrgenommen, die Kerzen und Rosen niedergelegt hätten. „Auch sie unterbrechen ihren Alltag, um neue Wege zu gehen, Anteilnahme zu zeigen und leben nicht nur in ihrer Blase, wie es ihnen oft vorgeworfen wird.“

Am Vorabend des Festes „Bekehrung des Paulus“, das die Kirche am 25. Januar begeht, ging der Weihbischof in seiner Predigt auf den Völkerapostel Paulus ein. Auf seinem Weg nach Damaskus habe er die Stimme des Herrn gehört, der ihn fragte: „Warum verfolgst du mich?" Das habe bei Paulus eine Neuausrichtung seines Lebens bewirkt: vom fanatischen Christenverfolger hin zu einem überzeugten Verfechter von Jesu froher Botschaft.

„Ich habe Erbarmen gefunden“, bekennt Paulus in seinem Brief an Timotheus. Das Erbarmen seines Gottes habe Paulus ermöglicht, neue Wege zu gehen, führte Weihbischof Reder weiter aus. Durch die Begegnung mit Jesus Christus habe dieser das Heil erfahren und fühlte sich als Apostel berufen, zu den Menschen zu gehen. Er habe dabei den neuen Glauben nicht nur den Juden, sondern auch Angehörigen anderer Völker verkündet.

„Auch in Zukunft gilt das für alle, die an Christus glauben. Wir dürfen auf sein Erbarmen hoffen, sein Heil erfahren und können so anderen Menschen etwas von Gottes Liebe mitteilen und Licht in die oft unheilvolle Welt bringen. Das ist unsere Sendung. Als Pilger der Hoffnung sind wir mit Gottes Beistand unterwegs auf das Ziel der Erlösung hin.“ Erlösung befreie aus unheilvollen Zusammenhängen.  Jesus Christus sei der Herr, nicht falsche Propheten, so Reder.

„Die Probleme der Welt dürfen nicht die Herrschaft über mich bekommen. Unsere Aufgabe ist es, sich Gott immer wieder zuzuwenden und darauf zu vertrauen, dass uns seine erlösende Liebe erreicht. Dann können wir die unheilvolle Welt verwandeln! Unser Glaube an Christus ist eine Bekenntnis-, Hoffnungs- und Gebetsgemeinschaft.“

Am Ende seiner eindrücklichen Predigt wünschte Weihbischof Reder den Zuhörenden, ihrem Leben durch die Gemeinschaft mit Gott immer wieder neue Impulse zu geben, um den Menschen als Pilger der Hoffnung zu begegnen.

Die Eucharistiefeier, in der elf Ministranten aus verschiedenen Ortschaften am Altar dienten, schloss sich an. Konzelebranten waren Vikar Alexander Berger und Diakon Dieter Heßler. Sie wurde musikalisch gestaltet vom Liederkranz Feldkahl, der Feldkahler Blasmusik und Susanne Kuhn an der Orgel. Auf dem Kirchenvorplatz erfreute die Blasmusik die Anwesenden mit einigen schwungvollen Stücken. Im Saal des nahen Sängerheimes kamen die Gäste bei Getränken und Fingerfood mit dem Weihbischof ins Gespräch. Vikar Berger und Weihbischof Reder bedankten sich bei allen, die im Hintergrund für den ansprechenden Rahmen dieser schönen Feier gesorgt haben.

Text und Fotos: Susanne Mahlmeister,
Vors. der PG St. Vitus im Vorspessart

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